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1. Vorderasien und Griechenland - S. 8

1874 - Leipzig : Teubner
fremder Abenteurer verstärkt, erobrte er das ganze Deltaland und schlug zuletzt seine Feinde in einer Schlacht bei Momemphis (unterhalb Memphis) völlig aufs Haupt, worauf er König des ganzen ägyptischen Landeswurde (670 v. Chr.). Psammetich also hatte durch Hülfefremder Kriegsleute sich zum Herrn von ganz Aegypten gemacht, und er stützte auch in der Folge seine Herrschaft auf die Waffen der Fremden. Deshalb wanderte eine große Menge des ägyptischen Kriegsvolkes, 240,000 M. stark, nach Aethiopien aus. Auch öffnete er das bisher ganz abgeschlossene Land dem Verkehr der Ausländer, namentlich der Griechen, und zog fremde Kaufleute herein, um das abgestorbene und erstarrte ägyptische Leben durch Zuführung neuer Kräfte aufzulockern und , zu erfrischen. Und in demselben Geiste handelte sein Sohn Necho (616 — 597), der durch einen allerdings nicht vollendeten Kanal zwischen dem unteren Nil und dem rothen Meere dem Verkehr der westlichen Welt mit Indien eine Straße zu eröffnen versuchte und durch phönikische Seeleute Afrika umschiffen ließ, sowie dessen Nachfolger; aber das ägyptische Volk hatte sich ausgelebt; es erlag im I. 525 v. Chr. den erobernden Persern, nach fast 3000jährigem Bestehen des Pharaonenreichs. Aegypten war ein einförmiges Acker- und Weideland, von öden Wüsten und Felsgebirgen eingeschlossen und von der übrigen Weltabgeschieden,und seinebewohnerhaben in ihrer Abgeschlossenheit sich eigenthümlich zu einförmigem Leben entwickelt. Einförmig ist ihre politische Geschichte, eintönig und starr ist ihre Baukunst mit ihren riesigen Maßen, einförmig sind auch die verschiedenen Volksklassen zu Kasten erstarrt, d. H. diese einzelnen Volksklassen bestanden wie verschiedene Völker neben einander ohne Eheverbindung und mit der Nöthigung, daß die Kinder immer wieder das Geschäft ihrer Vorfahren ergreifen mußten. Die Aegyptier zerfielen in 7 Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten, Sauhirten (unrein und verachtet), Gewerbtreibende, Nilschiffer, Dolmetscher (erst durch Psammetich begründet). Ueber dem Ganzen stand der König mit despotischer Macht, wahrscheinlich der Kriegerkaste

2. Griechische Geschichte - S. 76

1882 - Nördlingen : Beck
76 Zug des Kambyses gegen Äthiopien. zerschlug sich vor Schmerz den Kopf und rief dem Freunde bei seinem Namen. Kambyses hievon benachrichtigt schickte sofort verwundert einen Boten an Psammenit, ihn zu fragen, warum er gerade seinem Freunde diese Teilnahme bewiesen habe. Derselbe antwortete: was seinen Kindern widerfahre, das sei zu entsetzlich, als daß er darüber weinen könne; dagegen seines Freundes Geschick, der in hohem Alter aus einem reichen Mann ein Bettler geworden, sei eben recht zum Weinen. Bei dieser Antwort empfand Kambyses selbst etwas von Mitleiden und befahl sogleich den Sohn Psammenits zu verschonen und diesen selbst herbeizuführen. Der Knabe aber war nicht mehr am Leben; man hatte ihn zuerst unter-allen hingerichtet. Der Vater wurde von da an gelind behandelt und hatte sogar Hoffnung, als persischer Statthalter in Ägypten bleiben zu dürfen. Später jedoch machte er Versuche, seine früheren Unterthanen gegen ihre Besieger und Herren aufzuwiegeln und wurde deswegen auf des Perserkönigs Befehl nms Leben gebracht. Kambyses verweilte in Ägypten längere Zeit, teils um seine Rachsucht vollständig zu befriedigen, teils um von da aus noch weitere Eroberungen zu machen. Er zog am Nil hinauf mit seinem Heere und ließ von Thebä, der früheren Hauptstadt Ägyptens, etwa fünfzigtausend Mann mit dem Befehle ausziehen, den auf einer Oase in der afrikanischen Sandwüste liegenden Tempel des Jnppiter Ammon, dessen Orakel in der ganzen Welt berühmt war, zu verbrennen und die Einwohner der Oase in die Sklaverei herzuführen. Mit dem übrigen noch sehr zahlreichen Heere zog er selbst weiter aufwärts am Strome, in der Absicht, das Reich der Äthiopen sich zu unterwerfen. Er hatte aber noch nicht den fünften Teil des Weges, der bis nach Äthiopien zu machen war, zurückgelegt, als unter seinem Heere Mangel au Lebensmitteln sich spüren ließ, infolge dessen seine Leute zuerst die Zugtiere aufzehrten und, da sie mit diesen bald fertig waren, sogar Gras und Kräuter aßen, ja, da der König unerbittlich vorwärts drängte, zuletzt gar unter einander durch das Los jeden zehnten Mann dazu bestimmten, geschlachtet und aufgespeist zu werden. Jetzt erst entschloß er sich umzukehren und kam so mit großem Verlnft an Mannschaft nach Thebä, dann nach Memphis zurück. Das nach der Oase ausgeschickte große Heer aber giug völlig verloren. Man glaubte, es sei in der unabsehbaren Wüste von dem Winde unter dem aufgewirbeltem Sande begraben worden. Kambyses, erbittert über sein Mißgeschick, ließ seine Wut au dem eroberten Lande aus. Er war schon vor seinem verunglückten äthiopischen Kriegszuge von Memphis nach Sais gegangen, um

3. Das Alterthum - S. 28

1860 - Koblenz : Baedeker
28 Das Hochland von Iran. §. 15. und dem persischen Meerbusen begrenzt. Es bildet, wie das große Hochland von Hinterasien, mit dem es im N.o. durch dem Ge- birgsisthmus des Paropamisus (Hiudu-Khu) zusammenhängt, ein gegen O. hin sich erweiterndes Trapez und ist, wie jenes, von Randgebirgen umgeben, welche das Plateau zu einer natürlichen Festung machen, in der Mitte von drei Tiefländern, in welche nur wenige beschwerliche Pässe hinabführen. Die Folge dieser Umschließung mit (theilweise parallelen) Rand- gebirgen ist, daß im Innern sich nirgends große Flußgebiete bilden konnten, welche ihre Gewässer dem Meere oder einem der drei benach- barten Ströme zugesendet hätten; die Mitte desselben ist muldenförmig ausgehöhlt, weshalb hier die Gewässer von dem innern Abhange der Randgebirge zusammenlaufen und entweder im Sande versiegen oder in Steppenseen endigen. Der Westrand von Iran besteht aus parallelen Bergketten, zwischen welchen lange und schmale, gut bewässerte Thäler einge- seukt sind. Diese schönen Thäler und ausgedehnten Bergweiden bewohnten die Meder und Perser, und zwar jene auf dem Nordwestraude, diese auf dem Südwestraude, dort lag die medische Hauptstadt Ekbataua, hier die ältere Residenz der Perserkönige, Persepolis, wie die älteste Pasargadä. Am Fuße des Süd- weftraudes lag Susiana mit der Stadt Susa, dem häufigsten Aufenthaltsorte der persischen Könige (s. §. 18, 2). Der Südrand, der zum Ocean abfällt, unterscheidet sich wenig von der Natur Arabiens, er ist namentlich im Osten eine Sandwüste ohne Quellen und ohne die geringste Vegetation. Hier wohnten die Karamanen, und östlich von ihnen, in dem ödesten aller persischen Länder, lebten die wenig zahlreichen Stämme der Gedrosier, welche, wie die heutigen Beludschen, als Nomaden mit Kameeleu Raubzüge in benachbarte Länder unternahmen. Unmittelbar an der baumlosen Meeresküste bis zum Indus hin wohnten nur wenige Fisch- und Schildkrötenesser, die ihre Wohnungen aus den Knochen der vom Meere an's Land getriebenen Wallfische bauten. Auf dem Ostrande, welcher aus dem Jndusthale steil em- porsteigt, saßen (in Afghanistan) die Arachoten (vom Flusse Arachotus benannt). Auf dem, aus den Schneefeldern des Elburz wohlbewässerten, Nordrande wohnten neben den Medern die Parther und Hyr- kanier, weiter gegen Osten in dem weniger fruchtbaren Theile

4. Geschichte des Orients und Griechenlands - S. 70

1869 - Leipzig : Teubner
70 Die drei großen asiatischen Reiche. diesem Fl. und dem Tigris Ahmet1), das Land zwischen dem großen und klei- nen Zab endlich Chalonitis. Die Gebirge fallen ziemlich schnell in immer niedrigem Ketten, zwischen und von denen zahlreiche Bäche herniederrauschen, zu Hügeln ab, die sich längs des Tigris hinziehn. In dem durch die Lage des Lands temperierten Klima gedeihn auf den Höhn Eichen- und Nnßhaumwälder, au deren Abhängen Weinreben, Öel- und Dattelbäume, in den Thälern Korn und Sesam. L. Die südliche Landschaft bis zu dem persischen Golf war El am-), von der Hauptstadt Sufasusiana benannt. Von ziemlich starken Strömen (Ehoas - pes und Euläos) bewäßert, hat sie in den Niedrungen reizendes Klima und üppige Fruchtbarkeit, aber iu den nur auf engen und steilen Päßen zu über- schreitenden Gebirgen hausten wilde und ränbrische, keinem Herscher dauernden Gehorsam zollende Stämme (Kossaei ^ Kissioi, Urtoi)3)- 4. A. Die oben bereits erwähnte Landschaft Atro Patent), welche die Rauhheit und Schrecken der Höhn mit der Lieblichkeit des gemäßigten Klima's vereinigt, bildet die Verzweigung zwischen dem armenischen und vorderasiatischen Hochland. Zwischen den dicht am Kaspischen See sich hinziehenden ziemlich be- deutenden, nur durch die Kaspischen Thore überschreitbaren Gebirgen, in denen die kriegerischen und wilden Kadusier und Gelen5), weiter nach Osten die Marder, Hyrkauer und Parther wohnten, einer- und Assyrien und Snsiana andrerseits lag Medien, dessen Landschaften von hohen, waldbedeckten Bergen durch viele Thäler in ausgedehnte Ebnen Übergehn"), wo die Flüße und Bäche sich in Salzlachen und Wüsten verlieren. Von Atropatene nach Süden folgen die Berglandschaften Choro mitrene und Kambadene, hinter welchen bis zum Zagros die durch Fruchtbäuine und alle Annehmlichkeiten herliche^) Bagistan e lag, am südlichsten Parätakene^). Nordwärts breiteten sich die Ebnen von Nisa aus, durch die Zucht vortrefflicher Pferde im Altertnm hochberühmt^), im No. schließt sich die äußerste Landschaft Nhagiane an. B. In der Nandgebirgslandfchaft südlich von Parätakene, östlich von Sn- siana war die Heimat der Perser (Persis, j. Farfistan) 10). Zwischen den zer- klüfteten, aber an Wäldern und Trifteu reichen Gebirgsketten liegen zwei aus- gedehntre fruchtbare zum Ackerbau geeiguete Ebnen (j. Mnrghab und Merdafcht), von dem Kyros und Arares bewäßert (Kur u. Bendemir). Es finden sich daher hier die Gegensätze des Rauhen und Lieblichen vereint, die nüchterne Arbeit- samkeit neben dem heitern Genuß geboteu. C. Die ucich Osten zu sich auschließeude Landschaft Karamania") ent- wickelte in den Thälern noch üppige Fruchtbarkeit, fällt aber nach dem Meer zu iu einen fandigen Küstenstrich ab, im Norden ebenfalls in Wüste übergehend. Fürchterlich öde und traurig, von der Sonnenglut verbraunt und weder durch Regeu noch durch Quellen gekühlt ist die dann bis gegen das Jndnsdelta sich ausdehnende Landschaft Gedrosia, an der Küste von Ichthyophagen, iu dm Gebirgen von den Sattagyden (Jataghns) bewohnt^). 1) Strabo 1027. Arr. Anab. Iii 7, 7. — 2) Vgl. Nieb. 382 ff. — 3) An-, Anab. Vii 15, 1. 23, 1. 1118,5. 11,5. 17,1. Vii 10, 5. — 4) Vgl. über das folgende Strab. 733 ff. — 5) Die von D. (2. Aufl.) Ii 423 Anm. 1. (3. Aufl.) Ii 395 ge- sammelten stellen der Alten und die mir sonst bekannt gewordnen beweisen nicht, daß rqlui (setz. Landschaft Ghilan) der eigentliche Name für die Kadnsier gewesen sei. — 6) Herod. I 110. — 7) ■Q-songsttsatcctriv Divd. Xvii 110. — 8) Die Iiccqii- rccurjvoi sind nach Herod. I 101 ein medischer Stamm. — 9) Herod. Iii 106. Vii40. Ix 20. Vgl. auch Polyb. V 44. — 10) Strab. 1013 ff. Ait. Anab. Vi 29, 1. Vii 3, 1. 23, 1. 11t 18, 2. - 11) Strab. 1007. Än\ Anab. Vi 17, 3. 27, 1. 28, 1. — 12) Auch Gadrosia. Herod. 3, 9. Strabo 1004 ff. An. Anab. Vi 22. 23. 24—27. D- Ii S. 273. 395.

5. Leitfaden der alten Geographie - S. 46

1879 - Berlin : Reimer
46 Klein-Asien. von den Griechen bezeichnet wurden, galatischer Krieger, die vom König Nikomedes I. von Bithynien zum Kriege gegen die Reiche von Pergamon und Syrien in Dienst genommen waren, überschwemmten auf eigene Hand plündernd jahrelang das Innere und den Westen Kleinasiens, bis sie um 235 durch die Könige von Pergamon und besonders 189 v. Chr. durch das römische Einschreiten gegen ihren neuen Verbündeten, König Autiochus von Syrien, in engere Grenzen eingeschränkt wurden. Das Gebiet, Avelches sie hinfort — ohne die früheren Bewohner ganz zu verdrängen — dauernd besassen und welches daher bei den Griechen den Namen Galatia erhielt, gehört dem Hochplateau an und ist von noch höheren rauhen Bergketten durchzogen, also vorzugsweise Weideland vorzüglich für die noch heut als Angora-Race berühmten feinwolligen Schafe und Ziegen. Was davon östlich vom Ilalys vorher zu Kappadokien gehört hatte, besetzte der Stamm der Tr o km er; in den grösseren phrygischen Anteil westlich vom Halys teilten sich To-listobojer und Tek to sagen, jene mit der altphrygischen, durch den Cultus der Kvbele als Wallfahrtsort berühmten Tempelstadt Pessi-nüs, diese mit Ankyra (j. Angora, türk. Engüri) als Landesmittelpunkt, welches in römischer Zeit seit 25 v. Chr. Provinzialhauptstadt wurde.1) x) Nicht lange vorher war der früher in 12 aristokratisch regierte Gaue (4 bei jedem der drei Stämme, daher Tirqaqyiai) gespaltene Staat der Galater (oder Gallograeci, wie die Römer sie wegen der Annahme griechischer Sprache nannten) zuerst zu einem Reiche unter Dejotarus vereinigt worden, welchem Pompejus für die gegen Mithradates von Pontos geleisteten Dienste den Königstitel und den westlichen Teil der pontischen Landschaft verlieh; diesem verblieb daher auch nach der Wiedervereinigung mit der Provinz Pontus der Name Pontus Galaticus. 64. Phrygia. Ursprünglich das ganze Binnenhochland der Halbinsel westlich vom Halys und der centralen Wüste mit den Quellgebieten der nach N. (Sangarios, Rhyndakos) und W. (Hermos, Maean-dros) gehenden Flüsse; im Inneren nur vereinzelte Berggruppen, viel fruchtbares Ackerland, besonders in der westlichen Abdachung. Das phrygische Reich gehört zu den ältesten Asiens, seine mythologisch berühmten Städte (Pessinüs, Midaeion, Gordieion, die Städte der Könige Midas und Gordios, Dorylaeion, Kotyaeion j. Kjutahia; und die in Fels gehauenen und verzierten Grabmonumente seiner alten Könige liegen im nördlichen Teile am Sangarios und seinem Nebenflüsse Tymbres. Phrygien um 620 von den lydischen Königen erobert, wurde mit deren Reiche eine persische Provinz, dann in eingeschränkterem Umfang (nachdem die nördlichen und östlichen Grenzstriche von Bithyniern1), Galatern, Lykaonen erobert waren) dem pergamenischen Reiche und erst 90 v. Chr. der römischen Provinz Asia einverleibt.

6. Leitfaden der alten Geographie - S. 56

1879 - Berlin : Reimer
56 Klein-Asien. 77. Lykaonia. Die Nordabhänge der hohen Taurosketten und die daran sich schliessenden Hochebenen des inneren Steppenlandes mit einzelnen abflusslosen Seebecken und in der Salzwüste versiegenden Gewässern waren vom Volksstamme der Lykaonen bewohnt, der ähnlich den Pisidern in der späteren Perserzeit seine Unabhängigkeit behauptete. Damals gehörte die bedeutendste, w'eil in reichbewässerter Senkung der Hochebene (1200m) gelegene Stadt des später ausgedehnteren lykaonischen Gebietes, Ikonion (j. Konia) zur persischen Satrapie Phrygia, die übrigen Ortschaften blieben durchaus unbedeutend und die ganze Landschaft menschenarm und wenig angebaut, vorzugsweise als Schafweide benutzt. Nach dem Aufhören der einheimischen Dynastie 25 v. Chr. bildete sie einen Teil der römischen Provinz Galatia. 78. Isauria hiess die höhere Gebirgsstufe des lykaonischen Landes innerhalb der Tauros-Ketten, um die grossen aber flachen Seebecken Karalis (j. Kerelü) und Trogitis (j. Sighla) mit der Hauptstadt Isaura. Erst seit der griechischen Eroberung, dann wiederholt in römischer Zeit werden die Isaurer genannt als ein höchst kriegerisches Gebirgs-volk, welches die benachbarten Culturlandschaften mit häufigen Raubzügen heimsuchte; ihr Name wird seit dem 4. Jahrh. n. Chr. auch auf das südlich angrenzende Küstengebirgsland, das frühere „rauhe Kilikia“ ausgedehnt. 79. Kilikia. Im engsten Sinne (als assyrische Eroberung Chilaku schon 830 v. Chr. genannt) die dem östlichen Teile des kleinasiatischen Tauros südlich vorgelagerte, durch die Alluvionen der durchbrechenden Taurosflüsse Saros und Pyramos (j. Seihün und Djihän) entstandene Küstenebene, daher für diesen Landesteil die unterscheidende Benennung Kixixia nsäiug. Das Klima, durch Sumpfstrecken in der Nähe der Küste ungesund, ist in der ganzen Ebene überaus heiss, die Vegetation der nordafricanischen ähnlich, ausserordentlich üppig in den stärker bewässerten Strichen, besonders den Vorhügeln des Gebirges; das Land gehört daher durch alle Perioden des Altertums zu den reichsten und bestbevölkerten der Halbinsel und war seit sehr alter Zeit Sitz eines Reiches, welches die umgebenden Gebirgslandschaften sich unterworfen und den kilikischen Namen auf dieselben ausgedehnt hatte.1) Auch unter den persischen Grosskönigen behielt das Land seine eigene Dynastie (Fürsten-Name oder -Titel Syennesis) und umfasste unter Dareios I. (aber nicht mehr um 400 v. Chr.) jenseits des Tauros das südliche Kappadokien nördlich bis zum Halys, östlich bis zum Euphrat (vgl. § 56); dauernd blieb mit ihm ver-

7. Leitfaden der alten Geographie - S. 65

1879 - Berlin : Reimer
Assyrien. Mesopotamien. 65 Die südliche Hälfte des von den alten Geographen als eigentliches Assyrien bezeichnten Landes bis zum Flusse Diala und der babylonischen Alluvialebene hin ist, mit Ausnahme der östlichen Höhenlandschaft und eines schmalen Streifens an ihrem Fusse, sowie längs des Tigris, durchaus wasserlose Wüste. *) Misbräuchlich wird nach dieser bedeutenden Stadt der entscheidende Sieg Alexanders, der dann hier sein nächstes Hauptquartier nahm, gewöhnlich benannt, statt nach dem unbedeutenden Oaugamela im Westen des Zab. So. Mesopotamia, genauer q fjbsör] rcov ttotcc^mv nannten die griechischen Eroberer in rein geographischem Sinne das vom Euphrat und Tigris nach ihrem Austritte aus den Vorketten des Tauros (in ca. 300m Höhe) in ihrem Mittelläufe bis zur babylonischen Tiefebene hin umflossene Land1). Es ist eine von Nw. nach So. sanft geneigte Ebene, deren oberer Teil, namentlich am Euphrat, zum Ackerbau noch hinreichend bewässert ist, während die grössere untere Hälfte vom Euphratzufluss Chabör und der vereinzelten Berggruppe von Singara abwärts eine den grössten Teil des Jahres wasserlose Steppe, stellenweise völlige salzhaltige, mehr Jagdgründe als Weideplätze enthaltende Wüste bildet. Daher gehörte ethnographisch dieses meso-potamische Land den drei räumlich sich hier berührenden grossen semitischen Stämmen an: der östliche Strich am Tigris den As Syrern der nordwestliche zwischen Chabor und Euphrat den Aramäern (Syrern), die südliche Steppe den arabischen Wanderhorden (Aqccßsc axrjvtzcu), durch deren Mittelland, die nur in und nach der Regenzeit benutzbare, die Flusskrümmungen vermeidende gerade Karawanenstrasse vom obern Syrien und Kleinasien nach Babylon führte. Diese untere mesopotamische Landschaft wird daher von Xenophon, dem einzigen Augenzeugen aus der Zeit der Perserherrschaft, geradezu 'Aqaßict2), die obere Ebene aber westlich vom Flusse Äqcc^rjg (d. i. dem Chabör) Svqict genannt; letztere entspricht der aus dem A. T. bekannten Benennung des „Aram der beiden Flüsse“ {/lram-naharaimf). Viese Beschränkung entspricht dem gewöhnlichen Sprachgebrauche nur übertriebene Betonung des Wortsinnes lässt bei einzelnen Autoren ^er!.en. ■^au^en auch abwärts auf das babylonische Zwischenstromland und aufwärts bis zu den Tigrisquellen auf die schon innerhalb der Tauros-Vor-ketten gelegene und politisch dauernd zu Armenien gehörige Landschaft ausdehnen. 2) Ortschaften nur an den Flussufern, zumal am Euphrat, zum Teil auf Flussinseln, gesichert gegen die räuberischen Araberhorden., wahrscheinlich mein von syrischen Ansiedlern bewohnt. Im Binnenlande nur in einer Oase die Stadt Eatra (Ruinen j. Chadhr), deren starke Mauer die einzig-en reichen Quellen der Gegend umschloss, daher uneinnehmbar selbst für H. Kiepert s Leitf. d. alten Geographie. c

8. Leitfaden der alten Geographie - S. 68

1879 - Berlin : Reimer
68 Syrien. lichen syrischen Gebirgsketten flach zum Euphrattale hin absenken und in alter und neuer Zeit als nur temporär nutzbares Weideland den arabischen Gebieten zugerechnet werden. 93. tarnen. Yölker. Der älteste aus historischen Inschriften Aegyptens (schon seit dem 16. Jahrh.) und Assyriens bekannte allgemeine Yolksname zwischen dem Euphrat und der südlichen arabischen Wüste, Cheta oder Chatti, bezeichnet im A. T. als Chet (plur. Chittim) nur noch eine Unterabteilung von Kana an. Unter letzterem Namen, der wahrscheinlich das niedere Land bedeutet, wird in einheimischem Sprachgebrauch älterer Zeit das ganze Küstenland verstanden, welches die Griechen fast in demselben Umfange Ooivixr] nannten. Dadurch, dass Yölker desselben besonderen Stammes dauernd auch die südlichen Teile des Binnenlandes (die Amoriter bis östlich vom Jordan und bis an das hauranische Gebirge) bewohnten, ging der Name Kanaan auch auf diese Gegenden über, wogegen dieselben von den Ausländern, zunächst von dem westlichen Nachbarvolke Aegyptens, dann von den Griechen mit dem verallgemeinerten Namen des in der südwestlichsten Küstenebene wohnenden Stammes, der Philistäer (aeg. Puluschta) als Palaestina bezeichnet wurden. Erst später (um d. 10. Jahrh.) tritt an die Stelle des chetitisclien Namens der eines anderen semitischen Yolkes, welches in älterer Zeit weiter östlich am Euphrat gewohnt zu haben scheint: der Ar am ä er. Das durch ihr Vordringen nach Westen gegen die Küste und nach Süden bis zum oberen Jordan den kana'anitischen Stämmen entrissene Land heisst seitdem (auch bei ihren übrigen semitischen Stammgenossen) Ar am. Die Griechen haben es, als das Hinterland von Phoenike, mit dem politischen Namen des Reiches, zu welchem es zu jener Zeit gehörte, des assyrischen benannt, also ^vq'mx, und diesen Namen auch aui den südlichen, damals noch von den Aramäern sprachverschiedenen Teil, Kanaan oder Palaestina ausgedehnt (2vq'ia y nccxaidxivri). Seit dem Untergange der politischen Selbständigkeit der Staten dieser Südhälfte, besonders in der Zeit der persischen Herrschaft, erhält diese weitere Ausdehnung des Namens Syria eine fernere Berechtigung durch die allgemeine Verbreitung der aramäischen (syrischen) Sprache auch in diesen südlichen Gegenden, sowie an den Küsten und wird durch die tausendjährige Dauer der griechischen Herrschaft und Verwaltungssprache (auch unter den Römern, also von Alexander bis zur arabischen Eroberung im 7. Jahrh. n. Chr.) auch den Einheimischen bekannt (aiam. Surijd, pers.-türk. Süristän1). Im ethnographischen Sinne auch das westliche und nördliche Mesopotamien umfassend (§ 89 91), wird ei

9. Leitfaden der alten Geographie - S. 127

1879 - Berlin : Reimer
Thessalien. Makedonien. 127 birge des Orbelos (j. Perim) und der Rhodöpe (j. Despot-Planina); gegen Süden ausser dem Meere wenigstens an einer Stelle die Hoch-gipfel des Olympos. Dagegen fehlt nach Norden hin jede natürliche Begrenzung, indem die Hauptwasserscheide gegen die Donauzuflüsse mehr durch breite plateauartige Anschwellungen (Passübergänge nur 4—500m hoch) bezeichnet ist, zwischen denen nur isolirte Berggruppen sich weit höher erheben (Skardos, j. Schar 2200m in Nw., von den übrigen keine alte Namen überliefert). Diese nördlichen Höhenzüge und damit auch die oberen Täler der von ihnen nach Süden abströmenden Gewässer liegen ausserhalb der historischen Grenzen Makedoniens. 172. Von den drei nordsüdlichen Hauptflussgebieten gehört das östlichste, das des thrakischen Nestos (j. Mesta) fast ganz dem Gebirgslande an, weit tiefer eingesenkt sind die des Strymön (j. Struma) und Axiös (j. Wardär); ihre Täler bestehen in Folge der mehrfachen Kreuzung nordsüdlicher und ostwestlicher Gebirgsketten aus einer Reihe stufenartig sich absenkender, bergumschlossener Beckenebenen, vielfach in ihren tiefsten Teilen Seen enthaltend, deren mehrere seit der antiken Periode ausgetrocknet sind. — In zweiter Linie stehen, in Folge des starken Aufsteigens des Bodens nach Westen gegen Illyrien hin, die beiden im allgemeinen westöstlichen (im Oberlauf nach So., im Unter-lauf nach No. gerichteten) Flussläufe des Erigön (j. Tscherna, eines Hauptzuflusses des Axios) und des direkt zum Meere mündenden Haliak-mön (j. Yistritza), deren sehr hoch gelegene obere Talbecken schon das Altertum als Ober-Makedonien bezeichnete. Nur der Axios mit seinen unteren Zuflüssen durchströmt zuletzt eine weite Küstenebene, während noch die unterste, grossenteils seeerfüllte Talebene des Stry-mon die Beckenform hat und durch vorliegende Höhenzüge vom Meeiesstrande selbst getrennt ist. Diese Tiefebenen und die Küstenstriche und Halbinseln haben ein dem südgriechischen ähnliches, die Cultur der Olive und Weinrebe gestattendes Klima, während die Hochtäler, welche den weitgrössten Teil des anbaufähigen Landes bilden, kuhl und im Winter schneereich sind, und in den Bergwäldern Buchen und Tannen vorherschen. 1<3. Unter-Makedonia oder Emathia ist die vom unteren Axiös und Haliakmon und dazwischen von dem kürzeren Ludias oder Rhoe-dtas durchströmte Küstenebene, das Stammland des makedonischen Reiches dessen ältester Fürstensitz Aegae, später gew. Edessa genannt (]. Vodena) war, auf hoher, von mächtigen Wasserfällen durchbrochener Felswand über dem Westrande der Ebene gelegen. Erst Philippos Ii.

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 57

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
57 Iran. die Luft so trocken, daß die Saiten der Instrumente sich nicht verstimmen, das Eisen nicht rostet und Fleisch wohl vertrocknet aber nicht verfault. Alle im Wasser lebenden Thiere fliehen dies Plateau: keinen Frosch, keine Schnecke erblickt man. Auch der Pflanzcnwuchs ist ärmlich und spär- lich, namentlich die Baumwelt; nur in der Regenzeit des Frühjahrs überzieht sich der Boden mit frischem Grün und den duftendften Blumen; sonst grau und kahl. Das Klima im Winter etwa dem Winter im mittleren Deutschland gleich; im Sommer wird das versengte Land ein wahrer Glühofen. Als Aufnahmen, ja oft als völlige Gegensätze zu dieser Schilderung muß man immer die Terraffen-Landschaften jener Randgebirge und jene Mulden im Gedächtniß behalten. Iran ist in der Geschichte hintereinander der Mittelpunkt großer Despotenreiche gewesen, die oft noch Turan, ja ganz Vorderasien umfaßten. Gestiftet wurden sie alle von kräf- tigen Bergvölkern aus den Randgebirgen. Jenes schon bei Turan erwähnte Zend-Volk mochte auch hier seine Herr- schaft haben, wurde aber von den Medern unterjocht. Doch seinen Feuer- und Sonnendienst nahmen auch die Sieger an. Die Meder herrschten nach der gewöhnlichen Erzählung bis Astyages. Seine Tochter Mandane war an einen Tributfürsten der Perser vermählt, die eine Gebirgsebene am Südrande bewohnten. Der Sohn der Mandane, Cyrus (eigentlich Khor, d. i. Sonne), stellte sich an die Spitze seiner tapfern Landsleute und entriß den Medern die Herrschaft. Etwa seit 555 v. Ehr. bestand das alt-persische Reich, das beinahe ganz Vorder-Asien und noch Aegypten umfaßte. Selbst die Griechen suchte es zu unterwerfen (Darius Hystaspis, Terxes), das aber gelang ihnen nicht, im Ge- gentheil kam hernach ihm selber von daher die Zerstörung. Alexander der Große von Macedonien machte dem schon lange im Hinsterben begriffenen Reiche ein Ende um 330 (Darius Codomannus); bis nach Indien drang er vor. Alexander wollte ein neues ungeheures Weltreich stif- ten, welches das Morgen- und Abendland umfassen und verbinden sollte; aber schon 323 starb er. Da stritten sich seine Feldherrn lange Zeit um die Herrschaft; zuletzt blieben nur ein paar von jenen Kämpfern auf dem Platze und theil- ten sich in das Reich I. wurde ein Theil des syrischen Staates dep Seleuciden. Bald aber entstand hierbas
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